Meine Drahtstückl für Kurzwelle (22.08.2023)

Im Laufe der Jahre ist doch einiges passiert und entstanden und wieder verworfen worden. Zuletzt kam ein Hexbeam von SP6CYN dazu. Aber von vorne ...

Die Begeisterung von Kurzwelle konnte ich bis vor ein paar Jahren nicht wirklich nachvollziehen.
Hatte vieles während meiner Amateurfunklaufbahn probiert.
GPA50,Kelemen-Drahtantennen, G5RVs, selbstgebaute Dipole und eine Morgain-Antenne für160m und 80m. PSK31 hatte eine gewisse Faszination ausgeübt, aber ein so richtiges DX war da auch nicht dabei. Den Ausschlag gab dann, so traurig es war, der Abbau von DB0QI dem ATV-Umsetzer in München. Denn darum wurde der Kunststoffmast, auf dem der ATV-Sende- und Empfangsspiegel montiert war, frei. Irgendwann kam ich auf die Idee diesen Masten mal in seiner vollen Länge, mit mehr als 15m Länge zu nutzen. Die G5RV blieb zunächst hängen.

Nachdem ich immer wieder las, es reichen 2 Stückl Draht und eine symmetrische Speiseleitung für eine ordentliche Antenne. Also frisch ans Werk.
2x22m Draht und eine 450Ω Leitung aus vorhandenen Resten zusammengesetzt, und an den Masten geknotet, und den Masten, den ich dann zweifach abgespannt habe, ausgezogen. Alles in Allem eine recht wackelige Sache, bis der Mast steht, und die Abspannungen der Dipol-Schenkel die richtige Länge hatten. Die bessere Vorgehensweise wäre gewesen, den Masten zuerst aufstellen, die Längen der Abspannseile anpassen, und DANN erst die Antenne mit dazu nehmen. Nur ... jeder kennt das ... die Ungeduld war größer ....

Das erste Mal ran an den TRX und in FT8 mal sehen was da jetzt so zu empfangen ist.
Es trat ein echter WAAAUUU-Effekt ein. Aus dem RX kamen Signale von Stationen die weit ausserhalb von Europa lagen. Ich beschreibe den Effekt so, als ob jemand die geerdete Metallplatte über meinen KW-Antennen weggenommen hatte. Die Bedingungen an diesem Tag waren aus heutiger Sicht eher in die Kategorie "mäßig" einzuordnen.

Was nun folgte war ein langer Weg.
Hier gab es die Feststellung, daß eine symmetrischen Antenne zu einer unsymmetrischen Koaxbuchse am Funkgerät geführt werden muß. Und zwar so, daß auch die Antenne irgendwie angepasst werden kann.
Bis heute bin ich damit noch nicht ganz fehlerfrei.
Aber es gibt ja dutzende Hinweise und fachlich perfekte Beschreibungen wie man diese Problem lösen kann.
Nur bin ich irgendwie nicht in der Lage, dies komplett in den Griff zu bekommen.
Effekte wie das Getöse aus den PC-Lautsprechern bei Sendung und das Abbrechen der Internetverbindung am eigenen Router sind immer noch nicht auf allen Bändern beseitigt.
Dutzende Ringkerne aller empfohlenen Materialien hab ich bewickelt, getestet und bestenfalls Teilerfolge erzielt.
Alles was ich probiert habe, von "A über S bis Z"-Match symmetrisch oder nicht, hat auch nur hier und da mal zum Erfolg geführt.
Ich habe dreierlei symmetrische Speiseleitungen 300Ω, 450Ω und 600Ω Leitungen.
Egal was da hinten dran für ein Balun plus Mantelwellensperre ist, und hängt ein Meßeisen dran, und versucht eine Anpassung mittels Länge der Speiseleitung zu erzielen, stellte ich fest, daß da keinerlei Zusammenhang zwischen abgeschnittener, bzw verbleibender Speiseleitungslänge und den SWR-Minima-Orten besteht.
Die meisten Versuche mittels Anpassungsgerät mit besten Rollenspule(n) und feinsten Drehkondensatoren scheiterte bei über der Hälfte der HF-Bänder zwischen 1,8-30MHz. Abhilfe aus dieser Trostlosigkeit schaffte der 30€ ATU von N5DDC, sowie ein mir zugelaufener differentieller T-Tuner von MFJ. Also da besteht noch Handlungsbedarf.

Von der G5RV hab ich mich relativ schnell dann getrennt, die 160/80m Morgain-Antenne hängt ca. 2m unter den beiden Doublets. Alle drei Antennen sind an den Enden über 8m hoch abgespannt.
Die erste Doublet war ursprünglich 22m lang, und weiter ließ sich die Antenne nicht mehr in Ost-West-Richtung verlängern. Aber an den Enden hab ich dann einfach 4m Draht auf beiden Seiten nach unten hängenlassen. Das brachte die Antenne damit auch auf 160m nutzbar. Die Doublet in Nord-Süd-Richtung ist 2x26m lang, und für 160m etwas zu lange, laut Meßeisen. Gekürzt hab ich die Antenne immer noch nicht, solange das mit den Anpassungsproblemen nicht eindeutig geklärt ist.

An einem Tag mit viel Raureif entstanden diese Aufnahmen, damit man vielleicht irgendwie erkennt, die die Leitungen so abgespannt sind:

Die Faszination vom Top-Band ist immer noch ungebrochen!
Eine L-Antenne mit FCP ist entstanden.
Das gefaltete Gegengewicht ist an der Grundstücksgrenze mit den im Netz angegebenen Maßen und Höhen installiert, und geht dann auf 12m Höhe leicht schräg nach oben. Von dort dann weiter in dieser Höhe in Richtung Süd-Süd-West.
Diese Antenne ist im Sprachgebrauch recht "laut", in großem Gegensatz zur Morgain-Antenne, was Empfang UND Senden betrifft. Auch diese Antenne will sich auch nicht wirklich mit Kondensatoren oder der Länge anpassen lassen, damit kein Tuner zum Sendebetrieb für FT8 notwendig ist.

Mitte oder Ende 2021 hat mich der Lenz DL8RDL beschworen, daß ich mir einen Hexbeam besorge.
zum Jahreswechsel 2022/23 hab ich mir dann tatsächlich so ein Teil besorgt, und "mal zum Probieren" auf einen Masten am Gartenhaus in 5m Höhe montiert.

Ein paar Bildchen vom Zusammenbau ...

Irgendwann ist mir ein kleiner Schiebemast zugelaufen, und den hab ich dafür mal genutzt. Es war alleine nicht zu schaffen den Masten mit Antenne und Kabel auszufahren. Zu zweit ist es dann mehr schlecht als recht gegangen.

Leider gab dann eine Arretierung nach und der Mast war wieder etwas kürzer, sollte mich aber nicht davon abhalten Betrieb damit zu machen.

Der Eindruck war jetzt nicht so daß Überschwang aufkam. Dennoch sorgte der Hexbeam bei Überreichweiten immer wieder für Überraschungen, weil ich mit der niedrigen Antenne Stationen erreichen konnte die mit den anderen Antennen nicht erreichbar waren. Nach etwas hin und her welch einen Masten ich nun nutzen kann, hab ich mit kurzerhand einen Kurbelmasten besorgt.

Den dafür vorgesehenen alten Rotor hab ich dann erstmal restauriert:

... und schließlich konnte die Antenne in knapp 8m Höhe in Betrieb gehen.
Was dann in FT8 auf einmal möglich war hat mich sprachlos gemacht.

So sieht im Moment der Drahtverhau für KW aus, der mir recht viel Freude bereitet:

Zu den Bildern sei noch geschrieben, daß es doch recht kniffelig ist die dünnen Leitungen einigermaßen mit der Kamera im Telefon einzufangen.

rauf

Viel Freude auch mit Drahtantennen auf KW !!!.

73 de Tomtom

Home